Weinpersönlichkeiten

Ernst Georg Lydtin
1828 schuf der Oberwund- und Hebearzt Ernst Georg Lydtin am Winklerberg aus einer Steingrube einen Weinberg, den er mit Reben aus Süditalien (Vesuv) bepflanzte. Der Versuch auf Kaiserstühler Lavagestein gelang und war die Grundlage für die Entstehung der größten selbständigen Winzergemeinde und der Edelweine am Kaiserstuhl. Eine Gedenktafel am Winklerberg erinnert daran. Der Winklerberg gilt als die wärmste Ecke Deutschlands und somit auch Ihringen als wärmster Ort.

Dr. Adolph Blankenhorn (1843-1906)
Prof. Dr. Adolph Blankenhorn, Sohn von Adolph-Friedrich Blankenhorn. Er machte es sich zur Lebensaufgabe, den Rebenanbau und die Kellerwirtschaft in Kooperation mit Gelehrten und Praktikern aus aller Welt auf eine wissenschaftliche Grundlage zu stellen. Er gründet mit eigenen finanziellen Mitteln in Karlsruhe ein oenologisches Institut. Dabei nutzt er das Ihringer Weingut als Versuchs- und Forschungsstation, sowie als Prüfstation für Rebsorten. 1874 wurde er Präsident des neu gegründeten Deutschen Weinbauvereins. Er machte große Anstrengungen bei der Erforschung und Bekämpfung der Reblaus. Das aus Amerika eingeschleppte Insekt (1836) entpuppte sich als schlimmster Schädling der europäischen Rebe. Über den badischen Revolutionär Friedrich Hecker (1811–1881, ausgewandert nach USA), verschaffte er sich Kenntnisse über den Weinbau im fernen Amerika. Er erhielt von ihm Traubenkerne amerikanischer Reben, die reblausresistent sind.

Gustav Großklaus
Begründer der ersten Ihringer Winzergenossenschaft (1924). Rund 200 Ihringer Winzer schlossen sich aus der Not heraus zu einer Genossenschaft zusammen. Im angemieteten „Rappenegger Keller“ wurden die Weine ausgebaut, doch es sollten mühsame Jahre vergehen, ehe 1936 der Aufschwung mit dem Bau eines eigenen Kellereigebäudes begann. Der Genossenschaftsgedanke hat sich bewährt. Großklaus ist heute nicht nur in Ihringen, sondern in ganz Deutschland als Pionier des Genossenschaftswesens bekannt.